21. Dezember 2016 14:02 geschrieben von Laura Lorefice 0 Kommentare
Ein Tauschgeschäft mit der Regierung von Oberbayern – das könnte die Lösung für Holzkirchens Verkehrsprobleme sein. Die Ortsdurchfahrt soll zur Gemeindestraße werden. Dazu fand nun ein erstes Treffen mit den Behörden statt, bei dem auch noch ein zweites heißes Thema auf den Tisch kam.
Wie bringt man den Verkehr aus dem Holzkirchner Ortszentrum? Die Gemeinde arbeitet intensiv an Lösungen. /Archivbild
Holzkirchner Gemeindevertreter sowie der Gemeinderat trafen sich Ende Oktober zur großen Klausurtagung zum Orts- und Mobilitätskonzept. Dabei warf ein Vorschlag des Gutachters Kaulen ein ganz neues Licht auf Holzkirchens Verkehrsprobleme. Demnach sei es laut des Experten möglich, der Regierung von Oberbayern ein Tauschgeschäft anzubieten. Heißt im Detail: Die Gemeinde möchte die Nordumfahrung – die derzeit als Kreisstraße ausgeschrieben ist, deren Baulast aber die Marktgemeinde trägt – der Regierung als Staatsstraße anbieten. Dafür möchte die Marktgemeinde aber die Ortsdurchfahrt in der Münchner Straße (Marktplatz bis McDonald-Kreisel) haben.
Hätte die Gemeinde die Zuständigkeit der Münchner Straße, wäre vieles möglich, so Bürgermeister Olaf von Löwis im Oktober auf einer Pressekonferenz. Dieses Tauschgeschäft wäre die Voraussetzung für viele Einzelmaßnahmen zur Ortskernverschönerung. Doch so einfach geht das nicht. Die Änderung der Zuständigkeit der beiden Straßen bedarf langer Vorgespräche mit den Behörden.
Ein erstes Treffen
Vergangenen Dienstag trafen sich nun Vertreter der Gemeinde mit dem staatlichen Bauamt Rosenheim, dem Landratsamt Miesbach und Vertretern der Polizeiinspektion Holzkirchen sowie einem Vertreter aus dem Büro Kaulen zu einem ersten Gespräch. Unterhalten wurde sich über das Orts- und Mobilitätskonzept. In dem Zuge wurde die Idee des Tauschgeschäftes vorgestellt und Vorteile sowie Herausforderungen dargestellt. Diese bestehen in erster Linie in der Verkehrsführung und wie man den Verkehr am Besten auf die B 318 leiten kann.
Bei dem Treffen stellt sich laut Gemeinde heraus: Alle Vertreter waren von der Idee „nicht abgeneigt“.
Die Polizeiinspektion nannte den Bereich zwischen der A8 und der Auffahrt ins Gewerbegebiet jedoch „den am meist befahrendsten Teil im Landkreis“ und riet zunächst davon ab, diesen Bereich mit weiterem Verkehr zu belasten. Dennoch wurde der Vorschlag von den Behörden als „begrüßenswert“ gehandelt. Die Gemeinde möchte nun an dem Thema dran bleiben.
„Südumfahrung“ kommt auf den Tisch
Doch nicht nur das Tauschgeschäft war Thema des Treffens. Im Zuge der Gespräche, kam auch die „Südumfahrung“ auf. Diese könnte mit der neuen Lösung zusammenhängen. Denn: Im Falle einer Südumfahrung würde auch das Tauschgeschäft besser zur Geltung kommen. So könnte die Marktgemeinde nämlich komplett umfahren werden und durch das Ortszentrum würden endlich weniger Autos brettern. Könne eine Südumfahrung nicht realisiert werden, müsste man den Verkehr von der Nordumfahrung wieder in die Tegernseer, beziehungsweise Miesbacher Straße in den Ort reinleiten.
Doch noch ist nichts in trockenen Tüchern. Das Treffen mit den Behörden war nur ein erster Zwischenstand in dieser Sache. Die rechtlichen und formalen Regelungen des Tauschgeschäfts können sich laut Gemeinde „hinziehen“. Im Januar soll zunächst das Orts- und Mobiltitätskonzept beschlossen werden. Daraufhin sollen dann Sofortmaßnahmen entschieden werden. Diese möchte man laut Gemeinde zusammen mit dem staatlichen Bauamt Rosenheim im Detail abklopfen und besprechen, was möglich wäre, wenn die Ortsdurchfahrt zur Gemeindestraße werden würde.