Pressebericht Holzkirchner Stimme vom 21.09.2019 Die Milchtankstelle in Großhartpenning

Vierte Milchtankstelle im Landkreis in Großhartpenning

Die Milch macht’s!

Kühe geben Milch. Das weiß jedes Kind. Was viele nicht wissen: Die unbehandelte Milch direkt vom Bauernhof schmeckt ganz anders, als die Milch aus dem Supermarkt. Wer sich davon selbst überzeugen möchte, sollte der Milchtankstelle in Großhartpenning einen Besuch abstatten.

Landwirt Max Steinbacher erklärt, wie die Milchtankstelle funktioniert./Quelle: K.Fitz

Landwirt Max Steinbacher erklärt, wie die Milchtankstelle funktioniert./Quelle: K.Fitz

Der Weg zum Stroblhof und zur einzigen Milchtankstelle im Holzkirchner Raum, führt über eine schmale Straße durch Groß- und Kleinhartpenning hindurch. Die Wiesen leuchten in sattem Grün und die Gänse tummeln sich am malerischen Weiher. Ein kleines blaues Schild mit der Aufschrift „Milchtankstelle“ weist Besuchern den Weg. Und da ist sie ja schon.

Untergebracht in einem schmucken Holzhäusl lädt der moderne Milchautomat zum Selberzapfen ein. Der Liter frische Bauernmilch kostet einen Euro. Die Abfüllmenge ist per Knopfdruck steuerbar. „Die Mindestabnahme liegt bei 20 Cent“ , erklärt Max Steinbacher, Hofbesitzer und Schwiegervater von Jungbauer Max Müller.

In der Regel zapfen die Kunden die Milch selbständig. „Manchmal kommt es allerdings vor, dass jemand an der Haustür läutet, weil er einen falschen Knopf gedrückt hat“, erzählt er lächelnd.

Milchtankstelle als Zubrot

Seit rund sechs Wochen ist der Automat am Stroblhof in Betrieb. Über 2000 Liter Milch hat Familie Müller bisher verkauft. Das übertrifft die Erwartungen von Senior Max Steinbacher bei weitem.
„Ich war a bissl skeptisch“, gibt er zu, „weil wir ja nicht so zentral liegen“. Mittlerweile hält er aber die einsame Lage seines Hofes sogar für einen Vorteil.

Wenn die Kunden zu uns fahren, sehen sie gleich, dass unsere Kühe draußen auf der Wiese grasen. Das ist was anderes, als wenn sie das ganze Jahr über im Stall stehen.

Für die Anschaffung der Milchtankstelle mussten die Jungbauern tief in die Tasche greifen. Die Kosten für den Automaten und das Holzhäusl belaufen sich auf über 20.000 Euro.
Deshalb ist die Zapfanlage derzeit auch nicht mehr als ein Zubrot zur konventionellen Milchwirtschaft auf dem Hof – trotz Dumping-Milchpreis.

Selber zapfen leicht gemacht!

Das Prinzip der Milchtankstelle ist denkbar einfach: Nach dem Melken wird die Milch in einen Tank gefüllt und auf vier Grad Celsius abgekühlt. Dieser Tank wird dann in den Milchautomaten gefahren und dort weiterhin bei vier bis sechs Grad kühl gehalten.

Der Kunde muss nur noch Geld in den dafür vorgesehen Schlitz einwerfen, eine Flasche (klassische Milchflaschen können beim Stroblhof auch käuflich erworben werden) unter den Zapfhahn halten und soviel Milch wie gewünscht einfüllen – fertig! Geöffnet ist die Milchtankstelle rund um die Uhr.

Doch warum steht so ein Milchautomat eigentlich nicht im Ortszentrum von Holzkirchen? „Rohmilch darf ich nur auf meinem eigenen Grund verkaufen“, lautet die Antwort von Max Steinbacher.
Der Weg zum Stroblhof lohnt sich allemal – die Milch ist frisch, ohne Zusätze und gut verträglich, versichert der Landwirt: „Bei mir hat sich noch keiner beschwert“.

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