Pressebericht Holzkirchner Merkur vom 04.01.2017

Wege des geringsten Widerstands

Straßenbauamt will Ende 2017 konkrete Trassenvorschläge für die Holzkirchner Umfahrungen vorlegen

Für die im neuen Bundesverkehrswegeplan verankerten Umfahrungen von Holzkirchen (Südspange), Großhartpenning und Kurzenberg hat die Feinplanung begonnen. Das Straßenbauamt Rosenheim will in den nächsten Monaten alle denkbaren Trassen prüfen und durchrechnen. Wie Bürgermeister Olaf von Löwis jetzt im Gemeinderat mitteilte, sollen die konkreten Trassenvorschläge Ende 2017 oder Anfang 2018 vorliegen. Erst auf der Basis dieser konkreten Pläne will die Gemeinde diskutieren, wie sie sich zu den Vorschlägen positioniert. “Der Ball liegt beim Straßenbauamt”, sagt Rathaus Geschäftsleiter Robert Haunschild auf Anfrage. Was die ortsnahe Südspange anbelangt, können die Planungen auf Vorarbeiten zurückgreifen. Für welche Teile des Gebiets, das für einen Straßenkorridor in Frage kommt, gibt es bereits eine Umweltverträglichkeitsstudie samt Raumwiderstandskarte.

Höchster Wiederstand etwa wird bedingt von Wohnbebauung, in abgestufter Wertigkeit folgt Naturschutz. Zwei “konfliktarme” Korridore wurden bereits identifiziert – jedenfalls konfliktärmer als die seit 2009 geplante Trasse, die 2013 aus Naturschutzgründen von der Regierung von Oberbayern endgültig verworfen worden war. Just die Tatsache, dass es die ortsnahen Alternativen gibt, bedeutet damals das Aus für die ortsferne Variante. Dass sich das Straßenbauamt erneut auf eine ortsferne Trasse südlich von Kurzenberg einlässt wie jüngst von den Freien Wählern vorgeschlagen, gilt als unwahrscheinlich. 

Die Südspange genießt bei den Straßenplanern höchste Priorität, sie ist im neuen BVWP als “vordringlicher Bedarf” eingestuft. Obwohl die Umfahrungen für Großhartpenning und Kurzenberg nur im “weiteren Bedarf” mit Planungsrecht gelistet sind, will das Straßenbauamt auch hier im laufenden Jahr Voruntersuchungen anstellen. Unter anderem sind naturschutzfachliche Gutachten nötig, um den “Raumwiderstand” planungssicher zu erfassen. Die Planer gehen bisher davon aus, dass nur eine Umfahrung im Westen in Frage kommt; die Trasse würde zwischen Groß- und Kleinhartpenning liegen. Gegen diese Pläne, ebenso wie gegen die Holzkirchner Südspange, haben sich Bürgerinitiativen formiert; andererseits kämpft ein mitgliederstarker Verein seit Jahren für eine Umfahrung, um den Durchgangsverkehr aus dem Ort zu bringen. Die Gemeinde hat sich noch zu keiner offiziellen Stellungnahme durchgerungen. Man sei gefordert, wenn konkrete Trassen auf dem Tisch liegen, sagt der Bürgermeister. Zwar kann die Gemeinde keinen unmittelbaren Einfluss auf die Planung nehmen, da es sich um ein Vorhaben des Bundes handelt. “Man hat mir aber bestätigt, dass dem Votum der Gemeinde erhebliche Bedeutung beigemessen wird”, betonte Löwis im Gemeinderat. 

Bericht aus der Tegernseer Zeitung / Andreas Höger vom 04.01.2017

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