Presseartikel Holzkirchner Stimme von Daniela Otto

Wie ein Arbeitskreis die Holzkirchner Verkehrsprobleme lösen soll

Kleines Gremium, große Aufgabe

Kommt nun die Lösung für alle Holzkirchner Verkehrsprobleme? Der Gemeinderat hat zumindest eine neue Idee: ein kleiner aber effektiver Arbeitskreis soll ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den Ort entwickeln. Beim Bürger kommt das gut an. Doch nicht jeder Politiker ist von der Idee begeistert.

Manche Einzelhändler geben dem Verkehr und nicht dem HEP die Schuld für mangelnde Kundschaft

Die letzte Holzkirchner Gemeinderatssitzung war gut besucht. Und das bürgerliche Publikum ließ sich sogar zu einem Szenenapplaus hinreißen. Grund war ein Antrag der SPD-Fraktion zur Einführung eines „Runden Tisches Verkehr“. Frei nach dem Motto: “Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.”

Das neue Gremium soll sich nun in kleinem Kreis den dringlichsten Verkehrsproblemen annehmen. Offensichtlich keine schlechte Idee. Denn die Grünen hatten – und das schon wesentlich früher – die gleiche. Bürgermeister Olaf von Löwis musste sich daher gleich zu Beginn der Sitzung für das Durchrutschen des Antrages entschuldigen.

“Wir müssen tatsächlich anpacken”

Dennoch kommt ihm der Antrag gelegen. Immerhin schwebte auch der CSU-Fraktion eine solche Idee vor, so dass man von einem offiziellen (SPD), einem vergessenen (GRÜNE) und einem noch nicht vorhandenen (CSU) Antrag sprechen kann. Die Verkehrsprobleme in der Gemeinde wollen schließlich alle lösen. Oder wie der neue CSU-Vorsitzende und Fraktionssprecher Bernd Weinmann betonte:

Wir müssen das tatsächlich anpacken. Das brennt den Holzkirchnern auf den Nägeln.

Von Löwis machte sodann den Vorschlag, den angesprochenen Arbeitskreis zu gründen, der sich aus jeweils einer Person der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen zusammensetzt. Hinzugezogen werden dann auch Mitarbeiter der Verwaltung, wie zum Beispiel des Straßenbauamtes, der Standortförderung oder der Geschäftsleitung.

In diesem engen Kreis soll das weitere Vorgehen komplex und rasch angegangen werden können, so zumindest der Wunsch des Bürgermeisters:

Das Ziel ist es, ein ganzheitliches gemeindliches Verkehrskonzept in einer kleinen Gruppe konzentriert zu erstellen.

Für von Löwis ist es wichtig, auch Fachleute, wie beispielsweise Ortsplaner, hinzuzuziehen, um neue Blickwinkel auf so manche verfahrene Situation zu bekommen. Er wünscht sich eine „Gesamtschau“ auf Holzkirchen. Der möglichst schnell in die Gänge kommende Arbeitskreis solle als „Kümmerer“ fungieren.

Die Bürger sollen beteiligt werden

„Es sollte losgehen“, erklärte Robert Wiechmann (GRÜNE). Der Meinung sind auch viele andere Räte. Josef Sappl sen. (CSU) äußerte seinen Wunsch, der Arbeitskreis möge am besten noch im August mit der Arbeit beginnen. Irmi Ammer von der SPD teilte ihr Einverständnis mit, erklärte jedoch: „Es ist wichtig, dass die Bürger beteiligt werden.“

Kritisch äußerte sich Marcus Ernst von den Freien Wählern. Zwar räumte er ein, dass man so schnell wie möglich mit den Verkehr betreffenden Einzelmaßnahmen beginnen müsse und zudem ein Gesamtkonzept ausarbeiten solle. Doch man müsste sich auch eine Frage stellen: „Muss man hierfür tatsächlich eine neue Gruppe aufmachen?“

Immerhin existiere auch noch der Orts- und Verkehrsplanungsausschuss. „Wir brauchen eine Ideensammlung plus deren Einspeisung in den OVP“, forderte Ernst stattdessen.

Keine Zeit für Eitelkeiten

Für von Löwis stellt dies jedoch keinen Widerspruch zu seinem Vorschlag dar. „Lassen wir doch die Eitelkeiten“, hielt er den Kritikern entgegen.

Am Ende der Diskussion stellt Christoph Schmid (CSU) ironisch fest, die letzten zehn Minuten ein deutlicher Beweis dafür gewesen seien, dass man das Gremium verkleinern müsse, um effektive Entscheidungen zu fällen. Als effektiv hat sich letztlich auch der Vorschlag des Bürgermeisters erwiesen: Die Gemeinderäte stimmten diesem zu – und wurden dafür von den Zuhörern beklatscht.

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