Gemeinde äußert sich zu Hartpenninger Sofortmaßnahmen
Weniger Verkehr – aber bitte sofort!
geschrieben von Laura Lorefice 0 Kommentare
Ende Juni reichte der Vorstand von „Hartpenning muckt auf e.V.“ ein 17-seitiges Dokument mit verkehrsberuhigenden Sofortmaßnahmen in der Gemeinde Holzkirchen ein. Das Ziel: Die Maßnahmen sollen bereits bis September umgesetzt werden. Ist der Zeitplan realistisch und das Vorhaben umsetzbar? Das sagt die Gemeinde dazu.
Bis zum Beginn des kommenden Schuljahres, so der ehrgeizige Plan der Hartpenninger, sollten mehrere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung innerhalb des Ortes umgesetzt sein. Wie Karsten Hense, Vorstand von“ Hartpenning muckt auf e.V.“ in einer Pressemitteilung Ende Juni erklärte, sollten schon die diesjährigen Erstklässler ein wenig sicherer zum Schulbus kommen.
Nach der Meinung der Initiatoren braucht es hierfür unter anderem Verkehrsinseln, Querungshilfen, Baumtore und Schwellen aus Pflastersteinen, die künftig deutlicher signalisieren, dass der Fuß nun vom Gas gehört. Für Bürgermeister Olaf von Löwis ist das nichts Neues:
Wir hatten diese Veränderungen schon lange auf dem Plan. Die Vorschläge der Hartpenninger sind gut durchdacht und von hoher Qualität, dennoch muss man sehen wie sich die vorgeschlagenen Maßnahmen in das Gesamtkonzept einfügen. Es gehört ja nicht nur Großhartpenning zu dem Mobilitätskonzept.
Nicht umsonst würde es „Gesamt-Mobilitätskonzept“ heißen, so von Löwis. Es gebe noch viele andere verkehrsbelastete Stellen in Holzkirchen. „Die Hartpenninger sind halt besonders engagiert, wofür ich auch ein großes Kompliment aussprechen muss, sich ehrenamtlich in der Freizeit mit diesen Dingen zu beschäftigen“.
Hartpenning will höher priorisiert werden
Bei dem Informationsabend zur Mobilitätsentwicklung in Großhartpenning Ende Mai, waren die Hartpenninger laut Bürgermeister auch damit einverstanden, die anfallenden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung als ganzheitliches Konzept anzusehen, das auch andere Ortsteile beinhaltet. Stücke der vorgeschlagenen Maßnahmen der Hartpenninger seien – unabhängig davon – schon bei diesem Treffen Teil des Konzeptes von Verkehrsplaner Dr. Ralf Kaulen gewesen.
Trotzdem heißt es von der Bürgerinitiative: „Wir sehen hier ebenfalls wie Herr Robert Wiechmann nicht die Priviligierung Großhartpennings – sondern die Priorisierung, schließlich ist Großhartpenning der einzige Ortsteil Holzkirchens mit einer durchgehenden Bundesstraße und einer Verkehrsbelastung von durchschnittlich 12.000 Fahrzeugen pro Tag.“
Die eingereichten Sofortmaßnahmen wurden von der Gemeinde an die Straßenplaner weitergeleitet. Nächste Woche geht es dann zusammen mit dem Verkehrsplaner Dr. Ralf Kaulen und dem Büro Skorka sowie dem Bürgergutachten in die Erstellung des Gesamtkonzeptes. Zu dem ehrgeizigen Ziel der Hartpenninger, die Sofortmaßnahmen bis September umzusetzen, hat von Löwis eine ganz klare Meinung:
Das ist natürlich nicht realistisch. Ich sehe das eher als psychologisches Ziel, die Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen. Aber das brauchen die Hartpenninger uns nicht zu sagen, den Wunsch haben wir selbst auch.
Bis September wäre das Gesamtkonzept zudem noch nicht einmal fertig, so der Bürgermeister. Nach der Erstellung folgen Besprechungen und Abstimmungen im Gemeinderat, danach könne man sich an die Umsetzung machen. Aber auch hier seien erst noch offene Fragen, wie zum Beispiel Dringlichkeit und Kosten zu klären. „Es gibt also noch sehr viel Arbeit“, fasst von Löwis zusammen.