„Allianz für Holzkirchen“
Vereine und Bürgerinitiativen begrüßen Ergebnisse des Orts- und Mobilitätskonzept. Maßnahmen können ohne zusätzlichen Straßenbau realisiert werden. Zukünftige Herausforderungen liegen im Naturschutz sowie Erhalt der Landwirtschaft und Heimat.
Großhartpenning, 30. März 2017.
- Am 29. März 2017 informierte die Gemeindeverwaltung Holzkirchen die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde und seiner Ortsteile über die Ergebnisse und Prioritäten des Orts- und Mobilitätskonzepts. Dem vorangegangen war ein Informationsaustausch zwischen der Gemeinde und verschiedenen Interessengruppierungen am 13. März 2017.
- Aus der Präsentation der Konzepte ergibt sich, dass eine Vielzahl von Maßnahmen ohne den Bau neuer Straßen effektiv realisiert werden kann.
- Unter dem Motto „Allianz für Holzkirchen“ haben sich Bürgerinitiativen und Vereine nun gemeinsam positioniert, um geschlossen für den Erhalt der natürlichen Lebensräume in der Marktgemeinde, die Sicherung der Landwirtschaft und gegen weiteren Straßenbau aktiv zu werden.
- Beteiligt haben sich bislang neben den Vereinen „Hartpenning-muckt-auf“ und „Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße in Holzkirchen“, die Bürgerinitativen “Liebens- und lebenswertes Holzkirchen” und „Stop Südumgehung“, die Interessengemeinschaft „IG Lochham“ sowie der Bund Naturschutz.
- Fred Langer, 1. Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Holzkirchen: “Ein Verzicht auf neue Straßen ist ganz im Sinne des Bundes Naturschutz, der sich bundesweit gegen Umgehungsstraßen und Flächenversiegelung und für eine Verkehrsverlagerung auf den Öffentlichen Verkehr ausspricht. Wir freuen uns, dass die Gemeinde Schritte unternehmen will, den „hausgemachten“ KFZ-Verkehr zu reduzieren.”
- „Gerade das Beispiel Großhartpenning zeigt, dass eine Priorisierung von dringend erforderlichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung unabhängig vom Bau einer Umgehungsstraße kurzfristig umgesetzt werden kann. Schließlich hat der Gemeinderat Holzkirchen bereits 2016 Gelder für Sofortmaßnahmen in den Haushalt eingestellt.“ so der Vorstand von Hartpenning muckt auf e.V.
- Der Gemeinderat wird über den Haushalt 2017 im Mai entscheiden. Für eine Querungshilfe an der Piesenkamer Straße wurden 2016 bereits 300.000 € budgetiert, für die Neuordnung der Ortsdurchfahrt Großhartpenning 50.000 und 300.000 in 2017 sowie 100.000 € für Sofortmaßnahmen aus dem Mobilitätskonzept für 2016.
Quelle: http://holzkirchen.blogspot.de/2016/05/haushalt-2016-miteinander-gestaltet.html
- Peter Limmer, Vorsitzender der „Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße in Holzkirchen“ sieht sich bestätigt, dass der Widerstand seines Vereins gegen weiteren Straßenbau und der Hinweis auf den größtenteils selbst erzeugten Verkehr Früchte getragen hat: „Wir begrüßen die Absicht des Gemeinderats, den ortsinternen Verkehr zu verringern. Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten.“
- Die Mitglieder von Stop-Südumgehung heben hervor, dass die von den Gutachtern festgestellten Fakten zum Verkehrsfluß mittlerweile Konsens sind: nur knapp 1/5 des Verkehrsaufkommens machen den Durchgangsverkehr am Marktplatz aus, der Löwenanteil entfällt auf den Ziel- und Quellverkehr sowie den Binnenverkehr, ist also „hausgemacht“.
- Alle Iniativen sehen sich bestätigt, dass aktive Bürgerbeteiligung, gesellschaftliches Engagement und konstruktive Mitarbeit an den Konzepten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Konzepte leisten werden.
- Laut Georg Hahn, selbst Biobauer und nachhaltig engagiert bei der Initiative „Zivilcourage Miesbach“ sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft Miesbach, liegen die Herausforderungen der Zukunft vor allem in Ernährungsthemen und dem Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft.
- Positiv erwähnen die Vertreter der Initiativen die enge Einbindung des Landratsamts, der Polizeibehörden und Vertreter des Radverkehrs in die gesamte bisherige Konzeptarbeit.
- Die „Allianz für Holzkirchen“ kündigt an, weiterhin am Gestaltungsprozess mitzuarbeiten und ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde zur aktiven Unterstüzung des Ortsentwicklungs- und Mobilitätskonzepts. „Jeder kann selbst etwas dazu beitragen, dass unser Ort sowohl liebens- als auch lebenswert bleibt“: so Iris Fischer von der gleichnamigen Initiative.