Ein Konzept gegen lebensgefährliche Zustände

Presseartikel Holzkirchner Merkur vom 01.07.2014 von Kathrin Hager

Großhartpenning – Hartpenning hart ein Problem: den Verkehr. Doch „Hartpenning muckt auf“. Der gleichnamige Verein zieht ins Feld für eine Verkehrsberuhigung in Großhartpenning – mit einem Antrag an den Gemeinderat.

“Großhartpenning erstickt im Verkehr”, schreibt der Verein in seinem Antrag an den Holzkirchner Gemeinderat. Und er sucht andere Lösungsansätze als eine Ortsumfahrung. Für eine Verkehrsberuhigung in dem Dorf an der B13 stellt der Verein jetzt einen Antrag an den Gemeinderat. Er fordert Querungshilfen auf Höhe Sportplatz und Feuerwehr-Gerätehaus, durchgängige Gehwege – und Mittel und Wege, das Tempo zu bremsen: fest installierte Tempokontrollen, so genannte Speedbreaker an den Ortseingängen, eine Verengung der B 13 auf die vorgeschriebene Mindestbreite, Tempo 30 innerorts und Tempo 70 vor beiden Ortseingängen. Eine Umsetzung dürfte allerdings durchaus knifflig werden.

Ein Knackpunkt der Probleme in Hartpenning ist die Geschwindigkeit, mit der Kraftfahrer mit Gefährten aller Art durchs Dorf donnern. „Geschwindigkeiten von 80 km/h sind keine Ausnahme, sondern die Regel“, klagt der Verein – und will es nicht bei seiner Plakat-Aktion (wir berichteten) belassen. Denn dass die Fahrer viel zu schnell dran sind, habe auch Gründe: „Die Einfahrt nach Hartpenning lädt sprichwörtlich dazu ein, die Geschwindigkeit nicht auf das erforderliche Maß zu reduzieren“, schreiben sie in einem Verkehrskonzept, das eine Projektgruppe des Vereins ausgearbeitet hat. Andersherum – ortsauswärts – beschleunigen die Fahrer viel zu früh wieder, Richtung Holzkirchen bereits ab der Kurve auf Höhe Tölzer Straße 105 und Richtung Tölz noch vor der Kreuzung Sufferloher/Kirchbergstraße.

Mit dieser Situation sind nicht nur Autofahrer konfrontiert, die aus den Seitenstraßen oder von Grundstücken auf die Bundesstraße einbiegen wollen, oder Anwohner, die den Lärm ertragen müssen – sondern vor allem die Kinder im Ort. Für sie, betont der Verein, ist das Überqueren der B 13 „lebensgefährlich“.

Zwar gibt es eine Fußgängerampel auf Höhe der Kirche und des alten Schulhaueses. Auch dort allerdings sei der Verkehr regelmäßig viel zu schnell unterwegs, was für gefährliche Situationen sorgt. Und: Es ist die einzige Stelle an der Ortsdurchfahrt, an der Fußgänger eine Art der Querungshilfe haben. Lange Umwege eigens dorthin nimmt realistischerweise kaum einer in Kauf. Der Verein fordert deshalb mehrere Querungshilfen in Form von Inseln oder Zebrastreifen – gerade auch auf Höhe der Einmündung in die Sufferloher Straße, wo die Hartpenninger Kinder zum Sportplatz gehen oder radeln. Und an dieser Stelle gibt es noch ein anderes Problem: Es fehlt ein Gehweg zwischen den Anwesen Tölzer Straße 132 und 136. Fußgänger müssten also durch fremde Grundstücke und auf der Bundesstraße laufen – was im Winter nicht einmal möglich ist.

Vereinssprecher Karsten Hense hofft, dass die Vorschläge schnell umgesetzt werden. „Eventuell können einige der Maßnahmen schon zum neuen Schuljahr gebaut werden, damit die Erstklässler dann auch schon sicher den Weg zum Schulbus antreten können und die Eltern ihre Kinder etwas beruhigter auf den Weg schicken können.“ Scholz ist nach Gesprächen mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen guter Dinge, „dass der Antrag Erfolg haben wird und im Gemeinderat wohlwollend behandelt wird“.

Eine Umsetzung dürfte allerdings kniffling werden. Denn die Gemeinde selbst hat für die Bundesstraße – wie der Name schon sagt – kein Hoheitsrecht. Heißt: Sie müsste dicke Bretter bohren und harte Nüsse knacken.

Von Katrin Hager

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