Der Wahnsinn geht weiter – Pressebericht Tölzer Kurier vom 27.01.2017

 
Wenn alle Szenarien so kommen dann wird in Hartpenning von 2 Umfahrungen künftig der Verkehr noch schneller und leichter zugeführt. Das bedeutet noch mehr Verkehr und vermutlich viel mehr Stau durch Hartpenning. Wir werden von Umgehungsstraßen und schnelleren Verbindungen eingekesselt und im Ort wird nichts unternommen. 
 
Zukunftsvision: So könnte die Tölzer Nordspange einmal aus der Vogelperspektive aussehen. Das Bild zeigt den geplanten Kreisverkehr an der Kreuzung zur B13 nahe der Firma Sitec.

STAATLICHES BAUAMT PLANT UM

Nordspange: Veränderung und Verzögerung

 

Das Staatliche Bauamt passt seine Planungen für die Tölzer Nordspange an. Die Gemeinde Gaißach hat sich mit ihrem Wunsch nach einer Einfädelspur durchgesetzt. Ein Baubeginn für die Umgehungsstraße wäre 2019 denkbar – theoretisch.

Bad Tölz/Gaißach/Greiling– Das Staatliche Bauamt geht noch mal ran an die Pläne für die Tölzer Nordspange. Die Weilheimer Behörde bessert in einigen Details nach und geht damit unter anderem auf Wünsche der Stadt Bad Tölz und der Gemeinde Gaißach ein. Das bedeutet aber auch, dass es etwas länger dauert, bis gebaut werden kann.

 

Christine Volkmer, Abteilungsleiterin im Staatlichen Bauamt, geht davon aus, dass bestenfalls Ende 2017, eher Anfang 2018, die Baugenehmigung vorliegen könnte. „Frühestens 2019 könnte dann gebaut werden“, sagt Volkmer – „aber nur, wenn alles superschnell geht und niemand klagt“.

„Aktuell sind wir dabei, Tekturunterlagen zu erstellen“, erklärt Volkmer auf die Frage nach dem Sachstand. Tektur, das bedeutet, dass die Baubehörde noch einmal Planungen einreichen wird, die sich gegenüber dem Erörterungstermin im Oktober verändert haben. Durchgesetzt hat sich die Gemeinde Gaißach mit ihrer Forderung, was die Anbindung der Dorfstraße an die künftige Umgehungsstraße angeht. Wie berichtet, war um diesen Punkt im Herbst ein Konflikt entbrannt. Die Gaißacher sprachen sich vehement dafür aus, dass es für Autofahrer, die von der Ortsverbindungsstraße nach rechts auf die B 472 abbiegen (das Linksabbiegen wird verboten sein), eine Einfädelspur gibt. „Wir hatten eine andere Lösung favorisiert“, sagt Volkmer. Die Behörde argumentierte, die gewünschte Einfädelspur werde zu kurz – wegen des nahen Kreisverkehrs am Maxlweiher fehle der Platz.

 

Die Wende brachte offenbar ein Treffen zwischen der Gemeinde und dem Staatlichen Bauamt, das der Heilbrunner Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber (CSU) vermittelt habe, wie sein Parteikollege, der Gaißacher Bürgermeister Stefan Fadinger, berichtet. „Ich bin froh, dass wir uns einigen konnten, denn es soll ja die Lösung gefunden werden, die für alle am besten ist“, so Fadinger.

Diese Einigung sieht nun einen „Verflechtungsstreifen“ vor. Das bedeutet, dass es an der Stelle zwei Spuren nebeneinander gibt: Fahrer, die von Gaißach kommend nach rechts auf die Umgehung abbiegen, müssen hier auf die linke Spur wechseln, wenn sie auf der B 472 weiter in Richtung Greiling fahren wollen. Diejenigen, die von Bad Tölz kommend die B 472 in Richtung des Kreisels verlassen wollen, der zur Sachsenkamer Straße führt, müssen nach rechts wechseln.

„Auch das ist eine Lösung. Was man bevorzugt, ist Ansichtssache“, kommentiert Volkmer – nicht ganz ohne Vorbehalt. „Die Autofahrer müssen sich an dieser Stelle stärker konzentrieren“, sagt sie. „Wenn wir feststellen, dass es eine Unfallauffälligkeit gibt, können wir die zusätzliche Spur rückbauen.“

Ein weiterer Punkt der Umplanung: Die Allgaustraße soll auf Wunsch der Stadt nicht wie vorgesehen zum „Feld- und Waldweg“ herabgestuft werden. Im Gegenteil soll sie nun zur sechs Meter breiten Gemeindeverbindungsstraße ausgebaut werden. „Dazu brauchen wir dann auch mehr Grunderwerb“, so Volkmer. Nicht zuletzt ändert das Bauamt seine Planungen für die Verlegung von Erdgasleitungen.

Wie geht es jetzt weiter? Laut Volkmer wird es noch etwa bis Mitte des Jahres dauern, bis das Staatliche Bauamt die veränderte Planung bei der Genehmigungsbehörde, der Regierung von Oberbayern, einreichen kann. Denn zuvor müssen auch die beauftragten Büros die Planungen für Landschaftspflege und Naturschutz sowie für den Schallschutz anpassen. Die Regierung von Oberbayern habe dann die Möglichkeit, die neuen Pläne entweder auszulegen oder sogar einen weiteren Erörterungstermin anzusetzen. In jedem Fall werden noch einmal Stellungnahmen von beiden Seiten ausgetauscht.

Liegt die Baugenehmigung am Ende vor, wird nach Volkmers Einschätzung ein Jahr vergehen, bis die noch detailliertere Ausführungsplanung fertig ist und die Bagger tatsächlich anrücken können. Klagen gegen die Baugenehmigung könnten diesen Tag freilich auf unbestimmte Zeit verzögern.

Eine Vorstellung, wie die Tölzer Nordspange einmal aussehen soll, vermittelt eine Videoanimation des Staatlichen Bauamts.

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