Bericht Holzkirchner Merkur von Andreas Höger am 13.02.2015

 

Stau an der Ortseinfahrt Richtung Süden. Die Guerilla-Aktion am Freitag soll die Gemeinde aufwecken, die Querungshilfe am Ortsrand zu bauen.

Hartpenninger provozieren Stau

Großhartpenning – Unfall? Faschingszug? Die Autofahrer wunderten sich, warum sie am Freitag  zwischen 12 und 14 Uhr vor Großhartpenning im Stau standen. Des Rätsels Lösung: Eine Guerilla-Aktion der Großhartpenninger.

Einige Bürger hatten an vier Stellen den Straßenrand der Ortsdurchfahrt zugeparkt – mit der Folge, dass der Verkehr de facto nur noch einspurig laufen konnte.

Die konzertierte Aktion war gedacht als Ausdruck des Protests, eine Art symbolischer Aufschrei in Richtung Rathaus. „Wir wollen endlich einen sicheren Schulweg für unsere Kinder“, fordert Karsten Hense. Zusammen mit zwei anderen Vätern, Markus Hoppmann und Wolfgang Leonti, hat Hense die „Park-Demo“ organisiert. „Es handelt sich um ein spontanes Treffen besorgter Eltern und Anwohner der Tölzer Straße.“ Unterstützt wurden sie von der Bürgerinitiative Hartpenning muckt auf, die bei der Gelegenheit auf die stetig steigende Verkehrsbelastung Großhartpennings hinwies.

Nicht zuletzt ging es der Initiative darum, gegen eine ortsnahe Südspange Holzkirchens zu Felde zu ziehen, die noch mehr Verkehr nach Großhartpenning ziehen würde. „Kein Transitverkehr durch Hartpenning: Nein zur Südumgehung“ stand auf einem Banner zu lesen, ein zweites Transparent stellte fest: „15 000 Fahrzeuge täglich gefährden das Leben unserer Kinder.“ Mit dem Bau einer ortsnahen Südumgehung „würden wir im Verkehr ersticken“, glaubt Hense.

Vordringliches Ziel der Guerilla-Aktion ist es aber laut Hense, den Druck auf Bürgermeister Olaf von Löwis zu erhöhen. „Wir brauchen endlich die Querungshilfen und Verkehrsinseln an den Ortseingängen.“ Löwis hatte zuletzte eingeräumt, dass er die Grundstücksverhandlungen speziell für eine angedachte Querungshilfe auf Höhe der Piesenkamer Straße etwas habe schleifen lassen (wir berichteten). „So haben auch wir vergessen, den Leuten zu sagen, wo sie parken können“, sagt Hans Hutzler von Hartpenning muckt auf.

Etwa 20 Autos und Traktoren standen am Straßenrand und bildeten Engstellen. Der künstlich verursachte Stau war bereits nach wenigen Minuten auf zwei Kilometer vor beiden Ortseingängen angewachsen. „Die Verkehrssicherheit ist gegeben, wir wollen ja niemanden gefährden“, sagt Hense. Allerdings: Begegnungsverkehr war an den zugeparkten Engstellen kaum möglich. Wie die Holzkirchner Polizei auf Anfrage mitteilte, ist die Aktion verkehrsrechtlich nicht zu beanstanden. Innerhalb geschlossener Ortschaften dürfe der Straßenrand beparkt werden, wenn kein ausdrückliches Parkverbot bestehe.

„Wir wollen die Gemeinde aufwecken, endlich etwas für den sicheren Schulweg in Großhartpenning zu unternehmen“, sagt Hense. Sein siebenjähriger Sohn müsse einen Trampelpfad neben der Bundesstraße nutzen; wenn wie jetzt viel Schnee liege, marschiere der Bub sogar direkt auf der Straße. Einen durchgängigen Bürgersteig gibt es zwar auf der östlichen Straßenseite, westlich jedoch endet der Gehweg auf Höhe Altwirt. Eine Querungshilfe am Ortseingang könne hier helfen. „Seit fast einem Jahr werden wir hingehalten“, sagt Hense, „dabei hat die Gemeinde versprochen, etwas zu unternehmen.“ Der Bürgermeister sagte zu, die Grundstücksverhandlungen baldmöglichst voranzutreiben (wir berichteten). Löwis wünscht sich, die Querungshilfe noch heuer bauen zu können. Am Geld solle es nicht scheitern. Viele der im Stau steckenden Autofahrer hätten großes Verständnis für die Aktion der Hartpenninger gezeigt, berichtet Hense. „Wir wollen ja nicht die Autofahrer ärgern, es geht uns lediglich um die Sicherheit unserer Kinder.“

Von Andreas Höger 

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