Fackeln brennen für den Kogel und gegen die Südumgehung

Sternwanderung der Bürgerinitiativen

Fackeln brennen für den Kogel

Holzkirchen – Trotz sibirischer Kälte und eisigen Ostwinds demonstrierten am Freitagabend etwa 120 kleine und große Bürger für den Erhalt des Naturdenkmals Kogel und gegen eine Südumfahrung für Holzkirchen.

Die Gruppen kamen sternförmig von Marschall, Lochham, Thann, Hartpenning und Holzkirchen am Siglhof südlich des Kogels zusammen. Die Fackelwanderung war eine gemeinsame Aktion der Bürgerinitiativen Stop Südumgehung, Hartpenning muckt auf, IG Lochham und der Bürgervereinigung gegen die geplante Umgehungsstraße. „Es war ein beeindruckendes Bild, als alle Lichter zusammentrafen“, berichtet Ursula Eberharter von Stop Südumgehung, „wir sind eine sehr gemischte Truppe, nie einseitig, aber einig.“ Der Marschaller Fackelzug schloss sich an der Kogelsenke den Holzkirchnern an. Die Hartpenninger erlebten laut Eberharter eine „Erlebniswanderung“: Sie halfen vier Autofahrern, die in Schneeverwehungen stecken geblieben waren. Die Fackeln wurden entlang der Thanner Straße in den Schnee gesteckt. Am Siglhof warteten mehrere Feuerstellen zum Aufwärmen, es gab Glühwein und Verpflegung. Zu den Teilnehmern zählte auch Christa Böhmer, die in der Thanner Straße wohnt: „Ich will darauf aufmerksam machen, was mit dem Kogel geschieht.“ Wie berichtet denkt das Landratsamt darüber nach, dem Kogel das Prädikat Naturdenkmal zu entziehen. Hintergrund: Die Kreisbehörde steht bei einem Naturdenkmal in der Pflicht, die Verkehrssicherungspflicht zu übernehmen. Da die Gemeinde als Besitzerin des kleinen Waldhügels durch Wege und Bänke zum Verweilen im Kogel einlädt, sieht sich die Kreisbehörde überfordert, hier mit hohem Aufwand die Haftung dafür zu übernehmen, dass den Besuchern nichts passiert. „Die Holzkirchner wollen ihren Kogel, ihr Kleinod, so behalten wie er ist“, wünscht sich Böhmer. Bürgermeister Olaf von Löwis betonte, dass es keinerlei Pläne der Gemeinde gebe, am Kogel irgendetwas zu verändern. Trotzdem bereitet die Änderung des Status Quo einigen Bürgern großes Unbehagen. „Ich sehe keine Notwendigkeit zur Änderung“, sagt Christa Böhmer. Weder das Kogelfest noch die vielen Naherholer hätten dem Naturdenkmal nachhaltig geschadet. „Es läuft seit Jahrzehnten gut, so wie es ist“, stellt die Holzkirchnerin fest. Sollte das Landratsamt die Verkehrssicherungspflicht tatsächlich abgeben, würde diese Aufgabe der Marktgemeinde Holzkirchen zufallen. Die Gemeinde müsse darlegen, sagt Böhmer, was konkret sich dann ändere. „Wir sollten den besonderen Schutzstatus Naturdenkmal nicht leichtfertig aufgeben“, wünscht sich Böhmer.

Von Andreas Höger

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